Die Masurische Seenplatte

Ich bin nun ein wenig nördlich von Mragowo, und war die ganze Zeit umgeben von einer wunderbaren Landschaft, die mich den ganzen Tag wenn ich so über Stunden unterwegs bin, verzauberte. Der Weichsel bin ich entlang gefahren und habe diesen breiten Strom überquert, der sich bald in der Dresdner Bucht  ins Meer ergiessen wird. Unzählige kleinere und grössere Seen mit intakten Schilfgürteln, sind an mir vorbeigezogen. Rüttelnde Falken konnte ich beobachten und die Störche, haben nach dem starken Gewitter am Nachmittag, ihr Gefieder geputzt und in Ordnung gebracht.

Ja, das Gewitter ist heute ziemlich schnell losgebrochen, so dass ich mich sehr beeilen musste, das offene Verdeck zu montieren. Ich war schnell, aber nicht schnell genug, ich habe doch einige Tropfen abbekommen. Den grössten Regenguss habe ich abgewartet, bin dann aber doch bald wieder weiter gezogen. Recht fein ist es, im geschlossenen Velomobil bei Regen zu fahren.Hier in Polen, ist ausser in den Städten, wo es häufiger ein Verbot für Radfahren gibt (dafür hat es dann getrennte Radspuren/wege), das Fahren auf allen Strassen erlaubt. Und einige Strassen sind doch recht neu und gut ausgebaut, so dass man frei von Holpern und gut vorankommt. Das Verkehrsaufkommen ist hoch und dicht, aber der Umgang untereinander und mit mir, als Kleinfahrzeug ist vorbildlich.

... Josef & Josef
... Josef & Josef

 

Es sind einfach unheimlich nette Menschen hier in Polen.  Ich kann all die schönen Begegnungen gar nicht aufzählen, aber zwei Begebenheiten möchte ich doch hervorherben.

 

Als ich gestern irgendwo meinen Proviant kaufte, traf ich auf Josef und so kamen wir "Josefs" ins Gespräch. Und ich erfahre in diesen intensiven Unterhaltungen wohl mehr vom Land, der Geschichte, den Leuten und deren Leben, als wenn ich den schlauesten Reiseführer studieren würde. Josef hat sich dann gar angeboten, das Velomobil zu bewachen, während ich im Laden war.

 

Und am Abend ist ein junges Ehepaar, dem ich die Route und die Mission erklärte, nach einigen Minuten zurückgekehrt und hat mir ein Nachtlager, ein Abendessen und eine Dusche in ihrem Privathaus angeboten. Unvorstellbar war es für sie, dass ich in meinem Fahrzeug übernachten müsste. So unheimlich lieb diese Gastfreundschaft, ich habe dann aber ebenso freundlich abgelehnt und sie überzeugt, dass es für mich absolut ok ist, im Velomobil zu übernachten.

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Kommentare: 1
  • #1

    j. (Donnerstag, 08 Mai 2014 10:30)

    Lieber Joe,

    schön, dass die Straßen nun etwas Velotauglicher sind, und die Reise gut vorangeht.
    Die Begegnungen scheinen immer interessanter zu werden, und sind mit Sicherheit eine schöne Belohnung während einer solch anstrengenden Reise.

    Ich glaube ich an deiner Stelle, hätte zumindest das Essen und die Dusche angenommen, aber da Dich bereits der Regen erwischt hatte, war wohl die Dusche nicht mehr nötig ;-)

    Ich hoffe, dass Du weiterhin viele schöne Begegnungen hast, und werde mit Interesse die kleinen Zwischenberichte verfolgen.

    mit gedanklicher Unterstützung (die Fitness hätte ich nicht ahhahah)
    j.