UWAGA NA LOSIE !

Freitagmorgen, 09.05.14, kurz vor der Grenze zu  Litauen, möchte ich Euch ein wenig erzählen, was der gestrige Tag so brachte und was ich heute weiter vorhabe. Ich habe gerade so richtig Musse eine Voicemail aufzunehmen, wie ich so sauber geduscht (Schnellstrassen-Raststätten-Duschen sind super) und mit frischen Kleidern, bei einem Kaffee gemütlich an der Schnellstrasse sitze. 

Gestern hat mich mein Weg zuerst ein wenig von der Hauptverkehrsader weg geführt. Natürlich sind in dieser ländlichen Gegend, die Strassen nicht mehr gar so neu und gut ausgebaut und es waren auch wieder einige Höhenmeter zu machen. Auf und ab ging es in dieser hügeligen Landschaft. Aber ich habe so auch wieder ganz viel von der Umgebung mitbekommen. Die Strassen sind gesäumt mit kleinen und kleinsten Bauernhöfen, deren Bewirtschaftung wahrscheinlich eher der Selbstversorgung dient, als um damit die grossen Märkte und Zentralen zu beliefern. Die Kühe stehen einzeln und werden an „Pflock und Leine“ gehalten. Und wenn mal ein Hof eine „Herde“ hat, dann eine sehr kleine, die nicht mehr als 3 Tieren zählt.

Und da ist mir auch erstmals das „UWAGA NA LOSIE !“ begegnet. Glücklicherweise ist das Piktogramm eindeutig und ich wusste genau, was gemeint ist. Bisher bekam ich aber erst das Schild zu Gesicht, der zugehörige Elch fehlt mir noch, allerdings sind es noch viele Kilometer bis zum Nordkap. Ich hoffe auf eine freundliche Begegnung!, und dass mein Velomobil keinem Elchtest unterzogen wird. Mögen Elche und andere grosse Tiere, die mir auf meiner Reise noch begegnen, genauso freundlich sein wie die Menschen.

 

Zurück auf der Schnellstrasse verändert sich dann das Landschaftsbild auch wieder dramatisch. Hier wird rechts und links grosse Landwirtschaft betrieben, die ich auch interessiert bestaune. Dass die grossen Lastzüge an mir vorbei düsen, höre ich schon fast nicht mehr. Auf einem breiten Randstreifen, kann ich unbehelligt meine Spur ziehen. Allerdings wird das rechte vordere Rad schon sehr beansprucht, es muss die meisten Steine und viel Schmutz abfangen. Und hat wohl eben auch einen Nagel oder eine Scherbe angetroffen. Auf jeden Fall ging mir gegen Abend dort die Luft aus, und ich musste den Reifen reparieren. Es war ein kleiner Schaden und kein grosses Problem. Und im Hinterkopf habe ich ja, dass Mona und Marco mir pro defekten Reifen eine „Prämie“ für die Noma-Kinder bezahlen. Endlich mal wieder etwas in die Kasse,… im Moment bewegt sich leider das Spenden-Tachometer nur wenig. :-(

 

Bald werde ich die so super freundlichen Pólski verlassen. Niemals werde ich diese wunderbaren Begegnungen vergessen und ganz tief haben sich diese in meine Seele eingebrannt. Ganz fest hoffe ich, dass ich in allen Ländern die ich durchquere, auf ebenso nette Menschen treffe. Mal sehen, was noch kommt.

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