Im Land der Birken

Gestern hatte ich wirklich einen schönen Tag in Riga. Es war einfach fantastisch so liegend und im Schritttempo durch die alten Gassen dieser historischen Stadt zu fahren und die besondere Architektur zu betrachten und die Stimmung in mir aufzunehmen. Gar das Wetter spielte mit und die Sonne strahlte von einem blauen Himmel. Gar lange war ich nun nur vom Vorwärtskommen getrieben und habe fast vergessen, dass nicht nur die gefahrenen Kilometer etwas zählen, sondern dass man auch im Betrachten von architektonischer Schönheit, einen besonderen Genuss ziehen kann.

Und so mitten in der Stadt habe ich sogar Landsleute, eine Südtirolerin aus Pfitsch bei Sterzing, angetroffen. Durch meine Südtirol-Fahne ist sie aufmerksam geworden und hat mich angesprochen. Auch sie hat dieses Land auf besondere Art erlebt. Sie ist nämlich mit Freunden auf Pferden im ländlichen Lettland unterwegs gewesen. Das ist ganz bestimmt auch ein besonders schönes Erlebnis. Zuhause im Südtirol betreibt die Familie Hofer einen Wanderbauernhof.

Am frühen Nachmittag, habe ich mich dann losgerissen und habe meine Fahrt gegen Norden wieder aufgenommen. Und wie jetzt schon öfters am Nachmittag, gab es bald wieder starken Regen und ich musste mit verschlossenem Verdeck fahren.

Aber trotz des trüben Wetter war die Freude gross, die Ostsee, den Rigaer Meerbusen, zu erreichen. Erstmalig stehe ich mit dem Velomobil an einer Küste und lasse den Blick übers Meer schweifen.

Beachtenswert ist auch, dass nun wo ich die Grenze zu Estland überfahren habe, keine Föhren mehr den Strassenrand säumen, sondern es nun wunderbare, feinstämmige Birken sind. Die Birke, ist nicht nur der häufigste Laubbaum in Estland. Sie ist auch ein viel besungenes Motiv in Liedern und Volksdichtung und ein nationales Symbol des Landes und hat mich schon bei einer früheren Reise durch Estland sehr beeindruckt.

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