Mir geht es gut!

... Danke Raya, es war schön Dich zu treffen
... Danke Raya, es war schön Dich zu treffen

 

Gleich 2 Kraft- oder Motivationsschübe hat es heute gegeben. Und die habe ich wohl auch gebraucht.

Vormittags kam ich kaum vorwärts, und ich fragte mich, woran es liegen könnte? Wieso fehlt mir die Kraft? Ist es die mangelnde Dunkelheit, die mir zu schaffen macht? Führe ich meinem Körper zu wenig Energie zu? Ich habe zwar das Gefühl, dass ich tagsüber, genug Pausen mache und nachts genug schlafe. Und dass ich meiner Leistung entsprechend esse und genug Kalorien zuführe. Auch wenn es einfache Kost ist. Und natürlich war dann auch die Stimmung für einen halben Tag ein bisschen im Keller.

Lang, war ich aber nicht in mühsamen Gedanken versunken, denn dann traf ich in Ylitorno auf Raya. Ich war kurz in einem Geschäft und hatte Wasser und Brot eingekauft, als sie vor der Türe stand. Das Mobiltelefon in der Hand, hatte sie schon die Webseite aufgerufen und mich dann freundlich angesprochen. In perfekten Deutsch. Und so entwickelte sich ein interessantes Gespräch, und im Verlauf kam noch eine Freundin von Raya dazu, und eine Tasse Kaffee, und ein Stück Kuchen. Lieben Dank für die Einladung. 

Raya konnte mir viel über die Region und die Leute von hier erzählen und hat mir auch mein Gefühl bestätigt, dass der Menschenschlag der hier lebt, extrem schüchtern ist, und nicht so auf andere zugeht, wie in anderen Regionen dieser Welt. Ich treffe also wieder einmal auf einen tollen Menschen, der mir einen Landstrich näher bringt, als es die gescheitesten Zeilen in jedem Buch je könnten. Das war sehr, sehr schön für mich und ein riesiger Motivationsschub. (Kraftschub 1)
Da ich hier auf dem Rückweg wieder vorbeikommen werde, überliess mir die herzliche Raya gar ihre Nummer, und dann können wir uns nochmal auf ein nettes Gespräch treffen.

Kurz danach fahre ich über die Brücke des Tornionjoki und gelange nach Schweden. Noch gefangen von dieser traumhaften Landschaft am Fluss, die herrlichen sibirischen Schwäne beobachtend und ein bisschen in dem schönen Gespräch nachdenken, verpasse ich doch prompt eine Abzweigung. Erst nach 7 Kilometern bemerke ich den Fehler. Nun denn, 14 Kilometer Ehrenrunde, auf 10‘000 Kilometer gerechnet ist Peanuts.

Schon auf der Karte habe ich gesehen, dass nun einige steile Abschnitte auf mich warten. Zudem ist es warm heute (viel zu mild sei es für die Jahreszeit, meinte Raya). Dennoch sehe ich nun am Wegesrand, einige Schneefelder liegen.


Aber es wartete auch schon Kraftschub 2 auf mich. Plötzlich entdcke ich im Wald ein Rentier, und dann noch eines. Es soll mir nicht so gehen, wie mit dem Elch, also schnell (und leise) anhalten, raus aus dem Velomobil, das Handy aus der Halterung „zerren“ und,… diesmal gelingt es mir ein Foto zu machen. Das ist doch super. Die Freude ist derart gross, dass auch ein schärferes Bild, sie nicht besser ausdrücken könnte. Es sind die ersten Rentiere in meinem Leben! Und da es sich um zwei Exemplare handelte, rechne ich diese auch als doppelten Kraftschub.  

Ja, es hat es wirklich gebraucht, ein bisschen Kraft und Motivation von Aussen. Die letzten Kilometer waren wirklich streng.

 

Und nun, während ich so mein Nachtlager vorbereite, wagen sich schon einige Mücken in mein Velomobil. Mal sehen, ob sie es heute Nacht schaffen, mich anzuzapfen. Ich meine gewappnet zu sein.

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Kommentare: 1
  • #1

    Claude (Dienstag, 20 Mai 2014 18:02)

    Die Elche haben die Rentiere natürlich durchs Busch- bzw.Tundra-Telefon informiert über das Velomobil mit dem geräuschlosen Menschenmotor. Doch auch die Mücken haben das mitbekommen...
    Dein Engagement und die coolen Reiseberichte sind eine wahre Freude. Ich gratuliere zur zurückgelegten Strecke und wünsche Dir noch viele solch sympathische Begegnungen mit Natur, Mensch und Tier.
    Viel Spass und allzeit sichere Fahrt!