Vom Winde verweht

Gestern hatte ich nach langer Zeit wieder die Möglichkeit mich ins Internet einzuloggen und eine Voicemail hochzuladen. Sehr dünn besiedelt ist diese Gegend und entsprechend wenig Kontakt mit moderner Technik hat ein Mensch, der wie ich momentan "auf der Strasse" lebt. Dafür begegnen mir immer wieder Einheimische, die mir erzählen, wo und wann sie mich bereits ein paar Tage früher gesehen hatten. Teilweise über 200km entfernt. Es ist schon sehr schön, wie wohlwollend, dass man mir hier überall begegnet, dafür ein herzliches Danke. Und auch ein liebes Danke, für all die freundlichen Mails die ich erhalte, und die lieben EInträge im Gästebuch. 

 
Ich hatte grosse Freude, als ich auf den Lofoten, dann doch noch die grossen Trockengestelle, für die Stockfische entdeckte und mir den salzigen Duft hiervon um die Nase wehen lassen konnte. Und ich konnte dann sogar ein Stockfischgericht probieren. 
 
Nach der "Wende" auf den Lofoten, bin ich praktisch die gleiche Strecke wieder zurück gefahren. Allerdings war der Blickwinkel so anders, dass man meinte neues Gebiet zu entdecken. Schön. Der lange 6km Tunnel war aus mir nicht ersichtlichen Gründen (keine Baustelle, Arbeiten, oder so) nur einspurig befahrbar, und man wurde von einem Pilotcar hindurchgelotst. Zuerst hat er die Autos geführt und ist dann umgedreht um mich zu holen. Ganz schön anstrengend war das, wenn man da so ein Verfolgungsrennen machen muss. Es ist aber doch gut gegangen. 
 
Um den Pass des Küstengebirges zu erklimmen, musste ich dann 9% Steigung überwinden und wieder den kleinsten Gang bemühen. In weiser Voraussicht, bin ich aber sehr früh am Morgen gestartet, so dass ich langsam tun konnte und noch kaum Verkehr war. In der Hochebene ging es dann eine Zeit lang ein bisschen einfacher, jetzt bin ich aber wieder im gewohnt steilen Auf und Ab, so dass im Schnitt so 100 km/Tag drin liegen. 
 
Ja, und dann habe ich plötzlich im Rückspiegel ein ungewohntes Bild wahrgenommen. Die flatternde Fahne, die mich bisher so schön begleitet hat, ... ist weg! Sie hatte wohl ein kleines Löchlein, das ich vor ein paar Tagen zugenäht habe, aber nun muss sie ein heftiger Windstoss oder die Druckwelle eines Sattelschleppers, irgendwohin getragen haben. Schade!  Meine Südtirolfahne, vom Winde verweht. 
 
Nun treffe ich auch bereits auf Reisende, die bereits am Nordkap waren und auf der Rück-, beziehungsweise der Weiterfahrt sind. Tolle Fotos, allerdings mit viel Schnee und Eis, zeigen sie mir. Viele weitere wunderbare Erlebnisse und sichere Reise, wünsche ich allen Nordkappern,... Besonders Martin und Corinna aus Deutschland, mit denen ich auch so ein schönes Gespräch hatte. 
 
Liebe Grüsse an Euch alle.
Josef
 
 
 
 

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