Rechts und links der Hauptverkehrsachse

Tja, was gibt es zu berichten?

 

Am Sonntag, nach einem ausgiebigen Frühstück bei Naim’s Familie, und mit einer grossen Tasche an Proviant beschenkt, begleitet mich Martir noch gut 15 Kilometer auf meinem weiteren Weg. Dann verabschieden wir uns. Wie befürchtet ist ab hier die E4 für Fahrräder gesperrt und ich muss eine andere Spur finden. Fast serpentinenartig, winde ich mich nun mal rechts mal links, mal auf und ab, an der optimalen Route voran. Es ist schon ein bisschen mühsam. Dennoch komme ich gut voran.

 

Auch am Montag hatte ich bis Mittag schon 70km hinter mir, als mir dann kurz vor Söderhamn der hintere Reifen platzte. Ich brauche mich nicht zu wiederholen. Ihr wisst unterdessen wie beschwerlich es ist, den hinteren Reifen zu wechseln. Natürlich bekam ich in Söderhamn im ersten Geschäft keine 26er Reifen und im Zweiten, wieder nur welche mit wuchtigem Profil. Tja, mir blieb nichts anderes übrig, als einen solchen zu erstehen.

Da hatte ich mir damals mein famoses Velomobil so perfekt umgebaut und das hintere Rad so perfekt verkleidet und „eingehaust“, damit der Innenraum, mein Stauraum sauber, trocken und schmutzfrei bleibt. Aber der neue Reifen, war für den knapp bemessenen Raum des Rades zu massig, und mir blieb nichts anderes übrig, als mein eigens gefertigtes Radgehäuse, herauszusägen und zu entfernen, damit der Reifen wieder frei laufen kann. Natürlich kann ich nun die Nebenräume nicht mehr brauchen, weil bei jeder Drehung des Rades, Schmutz und Wasser eindringt.

Ich muss also neu, und noch enger packen. Nach 4 Stunden, war ich wieder fahrtüchtig. Die verlorenen Stunden habe ich dann am Abend wieder wettgemacht, und bin bis 23:00h weiter gefahren.

 

Jetzt wo ich die Strassen des Nordens kenne, wird mir aber auch immer klarer, warum hier keine leicht rollenden und schlanken Reifen verkauft werden. Die Kunden hätten wohl ähnliche Probleme wie ich und tun gut daran nicht auf Geschwindigkeit, sondern auf Robustheit und Zähigkeit zu setzen. Ich habe mich wohl in der Vorbereitung zu wenig achtsam mit der Beschaffenheit der Strassen in den nordischen Ländern beschäftigt. Ich hatte den Fokus zu sehr auf geringen Widerstand, den geringeren Kraftaufwand und die daraus folgende Geschwindigkeit gelegt.

 

Mittlerweile bin auch aber wieder gut unterwegs, habe eine passende Route gefunden und umfahre Stockholm. Mir sind die die andern Grossstädte wie Helsinki und Berlin und die Schwierigkeiten einen Weg hindurch zu finden, noch gut in Erinnerung. Da ich nun massiv von meiner ursprünglich geplanten Route abweiche, muss ich mir neues Kartenmaterial zulegen und alles neu organisieren. Als nächstes Zwischenziel peile ich nun Göteborg an. Ob ich aber tatsächlich von dort nach Dänemark übersetze, weiss ich noch nicht. Die zeit wird zeigen, welche Spure ich ziehe.

 

Ich weiss, derzeit ist es nicht so unterhaltsam für Euch Blog-Leser. Ich strample halt so meine Kilometer herunter, und es ist nicht mehr so interessant, wie als ich noch das grosse Ziel, das Nordkap im Visier hatte.

 

 

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